„Ausreise untersagt Reise zu Neonazi-Treffen am Frankfurter Flughafen verhindert“
Link zum Beitrag vom 13.2.23 in der hessenschau
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Die Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen!“ sammelt Geld für die von Repression betroffenen Genoss:innen im Nachklang der erfolgreichen Proteste gegen den „Tag der Ehre“.
Der diesjährige NS-glorifizierende „Tag der Ehre“ in Budapest Ungarn, war geprägt von einer zunehmenden Repression seitens der ungarischen und deutschen Polizei. Das Vorgehen der ungarischen Behörden steht im Kontext der erfolgreichen Mobilisierung durch Antifas in den letzten Jahren. Es ist für Nazis nicht mehr möglich, ihr ritualisiertes Gedenken in der Budapester Innenstadt abzuhalten.
Im Rahmen der Gegenaktivitäten kam es zu Festnahmen von vier Antifaschist:innen.
Aktuell befinden sich noch 2 von ihnen ohne Vorliegen konkreter Beweise in U-Haft, eine weitere Person wurde gegen Auflagen aus der Haft entlassen.
Nach der Veröffentlichung eines Videos, das einen Angriff auf eine Person in Tarnkleidung dokumentiert, kam es zu unterschiedlichen Maßnahmen gegen Antifaschist:innen, die nach Budapest gefahren waren, um international gegen den größten Naziaufmarsch Europas zu demonstrieren.
Die Kriminalisierung richtete sich zunächst gegen Teilnehmer:innen der jährlichen internationalen Antifa-Kundgebung gegen das faschistische Gedenken dem sog. „Tag der Ehre“. Zum ersten Mal in der langjährigen Geschichte der Gegenproteste wurden ca. 150 Teilnehmer:innen eingekesselt und es gab mehrfach Versuche durch ungarische Bullen an Handydaten zugelangen. Bei einem Großteil der Gegendemonstrant:innen wurden Personalien aufgenommen und die Gesichter abfotografiert. Es ist zu befürchten, dass es in den kommenden Jahren verstärkt Ausreiseuntersagungen für Menschen, die an den Protesten gegen den „Tag der Ehre“ teilgenommen haben, geben wird. Bereits in diesem Jahr wurde versucht einige unliebsame Journalist:innen an der Ausreise zu hindern.
Das Video wurde ferner zum Anlass genommen, um eine beispiellose Medienhysterie in Ungarn vom Zaun zu brechen, die sich gegen Antifas und Linke richtet. Die BILD-Zeitung veröffentlichte am 13.2. die Namen von den Gefangenen und weiteren Verdächtigen, was zu Öffentlichkeitsfahndungen führte. Zahlreiche faschistische Gruppen und Orban-nahe Medien beteiligten sich an Outings von Antifas. Medien und Politik nutzen den Vorgang für eine Debatte um ein Verbot antifaschistischer Organisationen. Die Lage ist vor allem für unsere ungarischen Genoss:innen ernst und es braucht internationale Solidarität.
Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Gefangenen und Betroffenen der Öffentlichkeitsfahndungen. Wir brauchen einen langen Atem und müssen uns auch künftig auf Repression durch deutsche und ungarische Bullen einstellen. Die Hausdurchsuchungen in Berlin und die Bildung einer über 40-köpfigen Sonderkommission in Budapest sind Vorboten einer größeren Repressionswelle. Dieser Repression müssen wir uns entschlossen entgegenstellen!
Unterstützen könnt ihr mit einer Spende. Das Geld geht direkt an Betroffene von Repression.
Konto:
Netzwerk Selbsthilfe e.V.
Stichwort: NS-Verherrlichung stoppen
IBAN: DE12 1009 0000 7403 8870 18
BIC: BEVODEBB
Von Antifaschist:innen in Berlin gepostet auf Kontrapolis:
Wir stehen solidarisch mit den Genoss*innen in Budapest und allen inhaftierten Antifaschist*innen!
Wie jedes Jahr hat sich auch im Februar diesen Jahres das europaweit mobilisierte Nazipack im Rahmen des sog. „Tag der Ehre”, einem faschistischen „Gedenk”- und Vernetzungstag in Budapest, Ungarn versammelt.
Deshalb gab es diversen antifaschistischen Gegenprotest und im Zuge dessen wurden Antifaschist*innen von den Budapester Bullen festgenommen. Auch die deutschen Bullen waren sich nicht zu schade mitzumischen und führten Hausdurchsuchungen durch: https://kontrapolis.info/9562/.
Wir verurteilen diese Repressionen und fordern die sofortige Freilassung! Dies alles zeigt, dass Antifaschismus überall weiterhin notwendig ist!
Wir wünschen allen Genoss*innen vor Ort viel Kraft. Alerta!
Antifa heißt Solidarität – Az Antifa szolidaritást jelent
We stand in solidarity with the comrades in Budapest and all incarcerated antifascists!
Am 22. Februar 23 berichtetdie junge welt über die Festnahme von Antifacshist*innen in Budapest nach dem Neonazi-Aufmarsch „Tag der Ehre“
Link zum Artikel:
In einer der letzten von der Regierungspartei Fidesz unabhängigen ungarischen und ursprünglich sozialdemokratischen Zeitung „Népszava“ erschien am 18.2.23 ein Artikel über Gewalt politischer Bewegungen.
Link zum Artikel:
https://nepszava.hu/3185437_mikecz-daniel-szelsobal-szelsojobb-magyarorszag-eroszak
„Gewalt ist kein Merkmal der ungarischen Linken, aber in Westeuropa kann der Eindruck entstehen, dass das Land unter Viktor Orbán faschistisch wird“ (übersetzt mit deepl.com)
Darin befürchtet der Bewegungsforscher Dániel Mikecz, dass das ungarische Kabinett die antifaschistischen Vorfälle um den „Tag der Ehre“ in Budapest nutzen wird, um linke Gruppen zu diskreditieren.
Auswertung der VVN BdA vom 16.2.2023:
Zum Beitrag mit Hintergrundinfos und Einschätzungen:
Berliner und sächsische Cops haben heute zwei Wohnungen in Berlin durchsucht. Die Razzien stehen im Zusammenhang mit der Festnahme von Antifaschist:innen in Budapest rund um den Tag der Ehre. Dort gibt es jährlich einen internationalen Neonazi-Gedenktag für die Waffen-SS. Den Genoss:innen, momentan in U-Haft, wird vorgeworfen, SS-Verherrlichern auf beherzte Weise ihren Besuch vermiest zu haben. Die rechte Fidesz-Regierung möchte das als großen Justizschlag gegen die Antifa-Bewegung inszenieren. Auch hier freuen sich die Schweine darüber, Amtshilfe für die ungarischen Repressionsbehörden zu leisten und haben die Hausdurchsuchungen durchgesetzt.
Wir wünschen den Betroffenen der Durchsuchungen heute und Inhaftierten Kraft gegen die Repression! Antifaschismus bleibt Handarbeit! Zeigt Euch solidarisch mit den Inhaftierten und achtet auf kommende Solikampagnen!
(Im Übrigen gehört der neue Schweinestall am Kottbusser Tor geschlossen.)
passiert am 15.02.2023
Original-Link:
https://kontrapolis.info/9562/
Link zum Original-Artikel auf der Seite „Soli-Antifa Ost“
Am Sonntag, den 13. Februar 2023 wurden vier Personen in Budapest verhaftet, drei von ihnen befinden sich seither in den Händen des ungarischen Staates in Untersuchungshaft. Den Antifaschist:innen wird vorgeworfen, an mehreren Angriffen auf Faschisten vor Ort beteiligt gewesen zu sein. In diesem Zusammenhang wurden heute, am 15. Februar 2023, zudem zwei Wohnungen bei Antifas in Berlin durchsucht.
Die Verhaftungen in Budapest fanden im Zusammenhang mit dem „Tag der Ehre“ statt, einem der größten Aufmärsche von Faschisten in Europa. Jährlich verherrlichen sie ein Selbstmordkommando der deutschen Wehrmacht, ihren ungarischen Kollaborateuren und Einheiten der Waffen SS gegen die Rote Armee.
Diverse rechte Medien und mittlerweile auch die deutsche Boulevard-Presse berichten über die Vorfälle und sparen nicht damit, Namen und Bilder zu veröffentlichen. Gleichzeitig stellen sie das große Neonazi-Schaulaufen als unpolitische Sport-Veranstaltung dar oder verschweigen den Kontext in Gänze und bezeichnen die angegriffenen Faschisten als einfache Passanten.
In einem Land, in dem die faschistoide Regierung mit rassistischen und antisemitischen Äußerungen die Massen hinter sich vereint, ist die Hetzjagd kaum verwunderlich. Alle großen Medien wiederholen ungefragt die Forderung rechtsradikaler Parteien nach einem Verbot „der Antifa“. Die politische Lage im Land ist für Antifaschist:innen, Sinti:zze und Roma:nja, Queers und andere diskriminierte Gruppen schon lange schwer aushaltbar.
Hinter Gittern sind die inhaftierten Antifaschist:innen eben dieser feindlichen Stimmung, zusätzlich zur Isolation, auch ausgesetzt. Hinzu kommt der desaströse Zustand der ungarischen Knäste, die nicht nur zu den ältesten, sondern auch überfülltesten in der EU zählen.
Wir solidarisieren uns mit den gefangenen Antifaschist:innen. Wir wünschen allen Genoss:innen vor Ort, die trotz der Umstände die Stellung halten und der faschistischen Basis im Land die Stirn bieten, viel Kraft. Auch sie brauchen unsere Unterstützung, jetzt mehr denn je!
Free them all – Fight Fascism!
Hier ein Soliaufruf vom Solidaritätsbündnis Antifa Ost:
https://www.soli-antifa-ost.org/solidaritat-mit-den-verhafteten-antifaschistinnen-in-ungarn/
Am Sonntag, den 13. Februar 2023 wurden vier Personen in Budapest verhaftet, drei von ihnen befinden sich seither in den Händen des ungarischen Staates in Untersuchungshaft. Den Antifaschist:innen wird vorgeworfen, an mehreren Angriffen auf Faschisten vor Ort beteiligt gewesen zu sein. In diesem Zusammenhang wurden heute, am 15. Februar 2023, zudem zwei Wohnungen bei Antifas in Berlin durchsucht.
Artikel in der jungen welt vom 15.2.23 hier:
https://www.jungewelt.de/artikel/444978.tag-der-ehre-wenn-faschisten-wandern.html